Aufgrund des Ausbaus in Hägendorf wurden die neuen Energieleitziele der SBB AG angewendet und umgesetzt, um eine nachhaltige Energieversorgung zu ermöglichen. Dabei wurde die Variante mit der Nutzung der Abwärme von der nahe gelegenen ARA zur Umsetzung ausgewählt. Für die Energiegewinnung wird auf dem ARA-Gelände der Auslauf gefasst und in ein Pumpenhaus geleitet. Dieses Wasser wird gefiltert und rund 1.5 km zur Heizzentrale gepumpt. Der Leitungsbau erfolgt mittels PE-Kunststoffleitung in der Dimension 315mm. Mittels entsprechenden Wärmetauschern findet die eigentliche Energieentnahme aus dem Quellennetz in den Zwischenkreis statt. Über den Zwischenkreis werden die Wärmepumpenanlagen mit Energie versorgt. Das dadurch abgekühlte Wasser wird im Anschluss in den angrenzenden Fluss „Dünnern“ eingeleitet. Somit wird ein Teil der gereinigten Wassermenge der ARA Gäu neu über eine Einleitstelle oberhalb der bisherigen Rückgabe dem Gewässer zurückgeführt. Durch die Abwärmenutzung und damit resultierenden Temperaturentzug aus dem Abwasser, kann ein Grossteil der Restenergie, welche bei der Abwasserreinigung durch verfahrenstechnische sowie biologische Prozesse entsteht, genutzt werden. Dadurch kühlt sich das bisherige Wasser von durchschnittlich 11°C um 3-4K ab und kann so dem öffentlichen Gewässer zugeführt werden. Als Energieerzeugung sind zwei HFO-Wärmepumpen sowie zwei Erdgasheizkessel installiert worden, um Bedarfsspitzen zu brechen sowie die Notversorgung sicherzustellen. Über drei grosse Energiespeicher werden die Lastkurven vorgängig geglättet und tragen massgeblich zur nachhaltigen Regulierung der Anlage bei. Das ganze Projekt wurde als Generalplanerteam begleitet und realisiert. Neben dem eigentlichen Werkleitungsbau mit der Querung zweier Hochgeschwindigkeitsbahntrasses, zählt auch ein neues Pumpengebäude in der ARA Gäu zum Aufgabenbereich. Wir durften die beiden Parteien SBB und Zweckverband ARA Gäu in den Vertragsthemen von Nutzungsrecht bis hin zu Betriebs- und Wartungspflichtenheft unterstützen.